Die Fortbildung an der Fachakademie für Ernährungs- und Versorgungsmanagement
Wir haben unseren Studierenden Lauritz im Praktikum besucht. Warum hat er seine Ausbildung in der Hauswirtschaft gemacht? Was lernt man an der Fachakademie? Er erzählt von den Erfahrungen im Praktikum und von den beruflichen Perspektiven.
Ich habe vorher meinen Quali gemacht. Ich war im sozialen Zweig, da ist Hauswirtschaft schon mit dabei. Danach habe ich mir zwar Ausbildungsstellen angeschaut, bin dann aber doch auf die Schule, weil ich die Mittlere Reife erreichen wollte mit der Hauswirtschaft. Nach dem zweiten Jahr hat es mir so gut gefallen, dass ich das dritte Jahr weiter gemacht und die Hauswirtschaftsausbildung abgeschlossen habe. Anschließend bin ich an die Fachakademie in Triesdorf, weil ich Dinge wie Personalführung oder Arbeitspläne erstellen lernen wollte.
Im Praktikum lerne ich den Umgang mit Mitarbeitern. In der Fachakademie gebe ich die Mitarbeitereinweisung Menschen, die ich aus dem Alltag im Schloss gut kenne. Im Betrieb muss ich mir unbekannten Mitarbeitern und Azubis im Arbeitsalltag etwas beibringen. Aber auch die ganzen Planungssachen unter dem Betriebsablauf. In der Fachakademie erhält man eine Aufgabe und der Fokus liegt auf dieser Aufgabe. im Arbeitsleben hat man noch den ganzen Betrieb unter sich und muss ihn managen. Das ist der Lernfaktor draußen. So lernt man mit Stress umzugehen und Aufgaben des Managements zu übernehmen.
Sehr vielfältig! Wenn man sieht, dass unter der Hauswirtschaft die Bereiche Hausgarten, Gemeinschaftsverpflegung, Service, Reinigung und Wäsche sind, dann auch noch die Betreuung von den Leuten... – die Hauswirtschafter sind eigentlich im Betrieb die eierlegende Wollmilchsau, wenn man es so sagen will.
Man sollte ins Bewusstsein rufen, dass die Hauswirtschaft dafür verantwortlich ist, dass die Gemeinschaftsverpflegung funktioniert. Wir versorgen hunderte von Kindern in Kindergärten, hunderte von alten Menschen in Senioreneinrichtungen, aber auch Veranstaltungen. Wir tragen die Verantwortung für den Qualitätsstandard, damit zum Beispiel keine Krankheiten verbreitet werden. Darum finde ich, ist der Bereich Hauswirtschaft wichtig, dass die Qualität in der Gemeinschaftsverpflegung oder im Wäsche- und Reinigungssystem gesichert ist.
Das war in der BAP Unterweisung, also Berufs und Arbeitspädagogik. Der Moment in der Ausbilderprüfung, als ich erkannt habe, dass der Azubi verstanden hat, was ich ihm beibringen wollte. Zu sehen, dass diese Person etwas gelernt hat.
Sehr gut, weil die Einrichtungen merken, dass sie mit den ganzen angelernten Kräften den Qualitätsstandard nicht einhalten können. Nach und nach kommen Gesetze, die vorschreiben wie hoch das Niveau sein muss. Dadurch werden wieder viele Stellen ausgeschrieben. Die Hauswirtschaft hat auf jeden Fall Perspektive.
Ich habe mir schon eine Stelle als Hygienekontrolleur am Gesundheitsamt angesehen. Das könnte ich mir gut vorstellen - oder bei der Lebensmittelkontrolle. Aber auch die normale Hauswirtschaftsarbeit, heißt: Mitarbeiterführung, für das ganze Haus zuständig sein … Das macht mir einfach Spaß. Das ist die Hauswirtschaft, wie ich sie mir vorstelle. Im Betrieb zu sein, das Managen eines Großhaushalts. Darauf setzen die Leute, dass das läuft.